Polizeiärztin Magda Fuchs
Mit diesem Buch geht nun die Geschichte rund um Magda Mehring, Celia Fuchs und allen anderen bekannten Figuren aus der Vorbänden der Polizeiärztin zu Ende. Magdas Leben ist mittlerweile eingerichtet mit ihrer Praxis und ihren Aufgaben als Polizeiärztin. Sie und Kuno haben immer noch nicht die Hoffnung aufgegeben Otto, dem kleinen Bruder von Elke, wiederzufinden. Die neue Methode Fingerabdrücke abzugleichen und eine Kartei mit gespeicherten Vergleichsmaterial aufzubauen, hilft ihnen dabei.
Celias Ehe mit Edgar wird immer schwieriger, der Tod seines Vaters macht ihn zum Konzernführer und drängt damit auch Celia in eine Rolle, die sie nicht einnehmen will. Doris Kaufmann hat es geschafft und macht Karriere beim Film.
Die Leser begleiten die Frauen abwechselnd durch ihr Leben im Berlin der Jahre 1924 bis 26. Wie schon in den Vorgängerbänden werden die gesellschaftlichen Verhältnisse und hier vor allem die Probleme der Frauen aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchtet. Gleichzeitig begleiten wir die einzelnen Figuren in ihrer Entwicklung. Gerade Celia hat in den drei Bänden viel durchgemacht und muss nun ihr Leben selbst in die Hand nehmen und sich entscheiden, wie sie ihr Leben führen will. Und auch für Magda und Kuno stellt sich die Frage, wie sie ihr Leben weiterführen wollen.
Am Ende treffen wir auch auf Figuren, die Fans von Helene Sommerfeld bereits bekannt sind Riccarda Thomasius und ihre Töchter Henny und Antonie haben auch einen Auftritt in diesem Buch. Ich fand es auch geschickt gelöst, wie die Autorin die Familie Stinnes und den berühmten Ernst Gennat in ihrem Buch untergebracht hat. Einerseits so deutlich beschrieben, dass man die Personen erkennen kann und doch so verändert, dass man sich an Abweichungen von den Vorbildern nicht stören kann.
Ich habe das Buch wieder gerne gelesen. Durch die Wechsel der Protagonisten stellt sich ein guter Lesefluss ein, man will immer wissen wie es weitergeht. Sicher hätte man manches vielleicht straffen können, trotzdem habe ich mich nicht eine Sekunde beim Lesen gelangweilt. Schön fand ich, dass in diesem Buch auch wieder Nebenfiguren aus den anderen Bänden ein wenig mehr Aufmerksamkeit bekommen haben. So darf man hier Bergmann und Lise besser kennenlernen, die in den Vorgängerbänden eher nur Staffage waren.
Ich kann diese Reihe nur empfehlen, ich fand sie durchgehend spannend und gut zu lesen. Gut, dass ich noch die Reihe der Ärztin hier liegen kann, die werde ich wohl auch bald lesen.
Gelungenes Finale
Und wieder darf ich die Polizeiärztin Magda Fuchs im Berlin der zwanziger Jahre begleiten. Sie praktiziert inzwischen in ihrer eigenen Praxis und versucht auch immer noch, den vermissten Otto zu finden, der verschleppt wurde.
Sie behandelt eine schwer verletzte junge Frau, die aber trotzdem stirbt. Magda zweifelt an sich, ob sie alles richtig gemacht hat. Dann stellt sich heraus, dass die Tote vermögend war und das wilde Leben in Berlin genossen hat. Magda versucht herauszufinden, warum die Frau sterben musste und tritt damit mächtigen Leuten auf die Füße.
Dies ist der finale Band um die Polizeiärztin Magda Fuchs und wie schon die anderen Bände so konnte mich auch dieser Roman wieder packen. Der Schreibstil der Autorin liest sich wirklich toll. Es geht auch in diesem Buch wieder um die Rolle der Frauen, die abhängig sind von Männern und keine eigenen Entscheidungen treffen dürfen. Häufig aber sind es die Mütter, die ihre Töchter in diese Rolle drängen.
Die Charaktere sind gut und interessant dargestellt. Magda Fuchs ist eine starke Frau, die der Sache gerne auf den Grund geht. Sie hat sich im Laufe der Zeit sehr schön weiterentwickelt.
Auch wenn sich Berlin oft von seiner wilden und schillernden Seite zeigt, so gibt es dort sehr viel Armut und Not. Häufig tun sich Abgründe auf, die mit aller Macht aber verborgen bleiben sollen.
Es ist ein spannender Roman, der die historischen Verhältnisse jener Zeit gut darstellt. Mir hat diese Reihe gut gefallen.